Verhalten bei einem Unfall

Sofortmaßnahmen

Zu den lebensrettenden Sofortmaßnahmen zählen z.B.

  • Absichern der Unfallstelle
  • Retten aus der   Gefahrenzone
  • Notruf absetzen
  • Herz-Lungen-Wiederbelebung  
  • Blutstillung
  • Schockbekämpfung
  • Herstellung der stabilen Seitenlage.

Die Reihenfolge der Hilfeleistungen richtet sich nach der jeweils   vorgefundenen Notfallsituation. Nach einem Verkehrsunfall beispielsweise    steht das Absichern der Unfallstelle und das Retten aus der Gefahrenzone an erster Stelle.Bitte bedenken Sie: Es   würde weder dem Betroffenen noch Ihnen nützen, wenn Sie sich in Gefahr   bringen. Diese Regel gilt grundsätzlich auch bei anderen Notfällen:
 "Sicherheit geht vor!"

 

 

 

 

 

 

Absichern der Unfallstelle

Zur eigenen Sicherheit gehört auch in hohem Maße das Absichern einer Unfallstelle nach einem Verkehrsunfall. Bei Annäherung an eine Unfallstelle muss der Ersthelfer nach Erfassen der Situation sofort die Warnblinkanlage des eigenen Fahrzeuges einschalten, um so nachfolgende Verkehrsteilnehmer zu warnen. Nach dem Eintreffen an der Unfallstelle ist in angemessener Entfernung zu halten, bei Dunkelheit kann das Fahrlicht des eigenen Fahrzeuges die Unfallstelle beleuchten.        

 

Sollten mehrere Personen mit im Fahrzeug sitzen, sollte einer der Insassen die Aufgabenteilung übernehmen:        

  • Warndreiecke, Warnblinkleuchte in ausreichender
  • Entfernung vom Unfallort, bei schnellem Verkehr in etwa 100 Meter Entfernung aufstellen.
  • Bei Kurven und Bergkuppen: Erstes Warndreieck vor der Kurve oder der Bergkuppe aufstellen.
  • Nachfolgende Fahrzeuge zusätzlich zum Langsamfahren auffordern: Einen Arm ausstrecken;
  • Auf- und Abwärtsbewegungen des Armes in halber Körperhöhe.
  • Weitere Verkehrsteilnehmer um Mithilfe bitten (Warnung- auch des Gegenverkehrs, Notruf veranlassen).
  • Warnung bei Nacht zusätzlich durch   Warnblinkleuchten. 

    Abschließend sei erwähnt, dass natürlich auch bei Unfällen im Haushalt, im Betrieb oder in der Schule eine Absicherung der Unfallstelle erfolgen muss.    

 

 

 

 

Was tun, um Verunglückte aus Kraftfahrzeugen zu retten?
 

Es kann vorkommen, dass Sie Personen aus einem verunglückten Fahrzeug befreien müssen. Dabei darf Ihre eigene Sicherheit nicht gefährdet werden. Unter Umständen kann nur Fachpersonal die betroffene Person retten. Wenn ein Fahrzeug nach einem Unfall durch undichte Tanks oder Treibstoffleitungen Benzin verliert, besteht akute Brandgefahr.

  

 Als sehr gefahrvoll gelten hierbei:                         

  • die elektrische Anlage des Fahrzeugs                               
  • laufende Motoren in der näheren Umgebung                               
  • umherstehende Personen mit brennenden Zigaretten              
            

Falls Sie einen Feuerlöscher zur Hand haben, halten Sie ihn bereit, so dass Sie ihn sofort einsetzen können. Mit der Bedienung haben Sie sich natürlich schon vertraut gemacht. Mit einem Pulverlöscher können Sie auch brennende Personen löschen. Dabei müssen Sie darauf achten, dass Sie den Feuerlöscher nicht direkt auf das Gesicht des Betroffenen richten.
                               
Wenn der Motor des Unfallfahrzeugs noch läuft, müssen Sie die Zündung ausschalten (Zündschlüssel nach links drehen und stecken lassen).

Sollte der Airbag nicht ausgelöst haben, achten Sie darauf, dass Sie sich nicht in seinem Auslösebereich aufhalten. Je nach Unfallschaden am Fahrzeug kann der Airbag verzögert auslösen und gefährliche Verletzungen verursachen.

  

 

 

 

Rettung aus dem Kraftfahrzeug
 

Die Rettung von verunglückten Personen aus dem Kraftfahrzeug   bereitet besonders dann Schwierigkeiten, wenn sich die Türen des   Fahrzeuges nicht öffnen lassen oder Personen eingeklemmt sind.

   


Wenn es nicht anders möglich, dürfen Sie Scheiben einschlagen, aber   achten Sie darauf, dass der oder die Insassen nicht noch mehr verletzt   werden.
Ist der Betroffene eingeklemmt und Sie können ihn nicht befreien, müssen   Sie sofort technische Hilfe anfordern. Bis zum Eintreffen der   technischen Hilfe muss der Betroffenen ständig beobachtet und betreut   werden. Unter Umständen müssen Sie in diesem Fall lebensrettende   Maßnahmen von außen leisten.

Zum Retten aus dem Kraftfahrzeug gehen Sie wie folgt vor:

   

 


  • Kraftfahrzeugtür öffnen und dabei den Betroffenen beobachten
       und ansprechen.
  • Zündung des Kfz ausschalten,
  • auf nicht ausgelöste Airbag achten.
  • Darauf achten, dass die Füsse des Betroffenen nicht
       eingeklemmt sind.
  • Sicherheitsgurt lösen, ggf. durchschneiden.

 


  • Den Betroffenen in Sitzflächenhöhe von hinten umgreifen.
  • Kleidung mit der Hand an "ferner" Hüfte fassen, mit der anderen
       Hand gegen das Knie drücken und den
       Betroffenen mit kräftiger Bewegung herum drehen.

   




  • Einen Unterarm des Betroffenen vor seinen Bauch legen.          
  • Mit beiden Händen durch die Achselhöhlen des Betroffenen fahren
      und seinen Unterarm mit allen Fingern von oben fassen.
  • Den Betroffenen vom Sitz auf die Oberschenkel ziehen.
  • Den Betroffenen an einen sicheren Ort retten. 

 

    

 

 

Starke Blutungen und Blutstillung


Beim Erwachsenen bedeutet ein Verlust von ca. 1 Liter Blut bereits Lebensgefahr. Bei Kindern und Kleinkindern besteht diese Gefahr wegen der insgesamt geringeren Blutmenge schon erheblich früher.                  

 

  • Die Blutstillung ist daher grundsätzlich möglichst schnell durchzuführen, um einen größeren 
       Blutverlust zu vermeiden.           
  • Die Blutstillung wird immer am liegenden Betroffenen durchgeführt.


Fast jede Blutung aus einer Wunde lässt sich durch genügend starken Druck von außen auf die Blutungsquelle zum Stillstand bringen (s. Druckverband). Unter Umständen müssen Sie auch in eine Wunde hineindrücken; hierzu verwenden Sie möglichst keimarmes Material, z.B. Mullkompressen, geöffnete Verbandpäckchen.

 

Notfalls könne auch saubere Tücher verwendet werden. Da jede starke Blutung zum Schock führen kann, müssen im Anschluss an die Blutstillung stets die Maßnahmen der Schockbekämpfung durchgeführt werden.

           

Merke: Bei einer starken Blutung ist die Blutstillung vorrangig. Eine mögliche Infektion des Betroffenen muss in Kauf genommen werden.           


 

    

 

Der kleine Lebensretter - Schock


Erkennen
         

  • Unruhe, Angst, Nervosität
  • blasse Hautfarbe
  • kalte, oft schweißnasse Haut
  • Frieren, Zittern
  • im späteren Verlauf Ruhe, Teilnahmslosigkeit, ggf. Bewusstlosigkeit

Diese Zeichen treten nicht immer alle und nicht immer gleichzeitig auf. Das Bewusstsein ist zunächst meist erhalten.
Gefahr:          Wird der Schock nicht beseitigt, kann unter Umständen der Tod durch Sauerstoffmangel eintreten.

 

Maßnahmen

  • Notruf.
  • Ermutigen, trösten und betreuen.
  • Betroffenen hinlegen und warm zudecken, für Ruhe sorgen
  • Beine hoch lagern. Aus erhöhten Beinen fließt Blut zum Gehirn und   zu den Organen.
  • Bei Bewusstlosigkeit und vorhandener Atmung   Stabile Seitenlage.
  • Bei Herz-Kreislauf-Stillstand Herz-Lungen-Wiederbelebung.

 

 

Stabile Seitenlage

 

Wie Sie vielleicht wissen, kann es durch verschiedene Einwirkungen auf das Gehirn zu Störungen des Bewusstseins kommen, so z.B. durch

  • Störungen der Atmung oder des Kreislaufes                               
  • Witterungsbedingte Einflüsse, wie z.B. Hitzschlag                               
  • Hirnbedingte Krampfanfälle                         

Bei Bewusstlosigkeit liegt eine Störung der vitalen Funktion vor. Dadurch entstehen Gefahren für den Betroffenen:                         

                                     

Anatmen von Fremdkörpern                               

                                     

Atemstillstand als Folge der Anatmung von Fremdkörpern, oder als Folge einer Schädelverletzung
Das Anatmen von Fremdkörpern in die Atemwege ist eine Gefahr bei fehlenden Schutzreflexen. Schutzreflexe bewirken z.B. den unwillkürlichen Husten beim Verschlucken. Mit zunehmender Bewusstlosigkeit verschwinden diese Reflexe, so dass z.B. Speisereste im Mundraum, Mageninhalt beim Erbrechen, Blut bei Mundblutungen oder Nasenbluten in die Atemwege gelangen können, und nicht von dort weggehustet werden.
                                     

Bei Bewusstlosigkeit und ausreichender Atmung wird der Betroffene in die Stabile Seitenlage gebracht. Ziel dieser Lagerung ist, dass der Mund des Betroffenen zum tiefsten Punkt des Körpers wird, so dass Erbrochenes und Blut abfließen kann und nicht in die Atemwege gelangen.

 

 



 

 

 

Quelle:www.drk.de

 
 
 
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